PST Sonnenteleskop v. Philipp


Da die Sonne sich im Moment in einem sehr aktiven Stadium befindet und ich bei Franz mehrfach die Gelegenheit hatte, durch sein Sonnenteleskop zu sehen, entstand bei mir der Wunsch, ein eigenes Sonnenteleskop anzuschaffen. Zur Wahl stand ein Coronado PST oder ein Lunt LS35. Da die Preise für ein gebrauchtes Lunt fast so hoch sind, wie der Neupreis für so ein Gerät, schlug ich am 1.September 2011 bei einem gebrauchten sehr günstig PST zu.
Da ich aus dem Internet bereits wusste, dass die ersten Geräte dieser Serie dazu neigen, an der Linse zu rosten und somit ihre Abbildungsqualität verlieren, überprüfte ich die Seriennummer meines Neuerwerbs und stellte fest, dass ich leider so ein Gerät erworben hatte. Es war zwar noch kein Rost zu sehen, aber ich nahm trotzdem Kontakt mit der Herstellerfirma "Meade" auf. Man erklärte sich dort spontan bereit, mein Gerät zu überprüfen. Ich schickte es also ein und zu meiner Überraschung war mein Paket schon 3 Tage später wieder bei mir - mit meinem PST und einer neuen Frontlinse, auf den aktuellsten Stand der neuen Serie gebracht - kostenlos! An dieser Stelle ein großes Lob an die Firma Meade. Das ist echter Kundenservice.
Für alle PST-Besitzer und Interessenten hier die Seriennummern:

94000 - 100658: Alte Serie. Fast alle Geräte rosten früher oder später. Nach
Reparatur in Ordnung.
100706 - 101337: Goldene Serie. Kein Rost bekannt.
101339 - 103825: Neu Serie, kein Rost bekannt.

Zum Teleskop selbst kann ich sagen: Sonnenbeobachtung ist etwas sehr Interessantes. Im Gegensatz zur Weißlichtbeobachtung mit dem Dobson oder dem Refraktor sieht man hier durch den verbauten H-alpha Filter auch die s.g. Protuberanzen (Gasauswürfe) der Sonne. Wenn man sich bewusst macht, dass diese kleinen leuchtenden Bögen, die man dort sieht, oft mehrere hunderttausend Kilometer lang, bis zu 40.000 km hoch und 5.000km dick sind, merkt man erstmal wie klein doch unsere Erde ist und was auf der Sonne für wahnsinnige Energien herrschen.
Montiert ist das Gerät auf einem azimutalen TS Triton Feldstativ, was eine sehr feine Verstellung und somit gute manuelle Nachführung bietet.
Update: Nach Anschaffung der Orion SkyView Pro-Montierung und einer Doppelbefestigung von TS habe ich das PST oft zusammen mit dem FH-Refraktor und seinem Folie-Sonnenfilter gemeinsam im Einsatz. Somit ist eine gleichzeitige Beobachtung der Sonne im H-Alpha und im Weißlicht möglich.

Besonders starke Sonnenprotuberanzen treten etwa alle 11 Jahre auf. Während dieser Zeit sind in den Polgebieten der Erde häufiger als gewöhnlich Polarlichter zu beobachten.


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